Signierstunde: Walton Ford. Pancha Tantra (40th-Edition-Jubiläumsreihe)

Nach knapp drei Jahren ist er endlich wieder in Deutschland: Am Samstag, dem 20. April signiert der amerikanische Künstler Walton Ford sein in der 40th-Edition-Jubiläumsreihe erschienenes Buch „Pancha Tantra“ im Kölner TASCHEN Store (Neumarkt 3, 50667 Köln).

Dort kann man sich von 17 bis 18 Uhr Fords Œuvre als aktualisierte Ausgabe (nun mit 20 neuen Werken) mit einer Unterschrift veredeln lassen. Dabei ist auch eine Anschaffung des Bands unabhängig von einer Reise nach Köln lohnenswert. Hat man bei einem ersten Blick auf die detailreichen Tieraquarellen zunächst Drucke besagter Motive aus dem 19. Jahrhundert vor Augen, erschließt sich bei einer genaueren Betrachtung ein komplexes und beunruhigend anthropomorphes Univesum voller Symbolik, hintergründigem Humor und Anspielungen auf die „Opernhaftigkeit“ traditioneller Naturkunde.

Die Details zur Signierstunde:

Signierstunde: Walton Ford. 40th Ed.
Ort: TASCHEN Flagshipstore Köln (Neumarkt 3, 50667 Köln)
Datum: 20.04.2024
Uhrzeit: 17 bis 18 Uhr

Die Details zum Band:

Walton Ford. 40th Ed.
Verlag: TASCHEN
Künstler: Walton Ford
Autor: Bill Buford
Format: Hardcover, 15.6 x 21.7 cm, 1.11 kg
Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch
Seitenzahl: 512
Preis: 25 EUR

TASCHEN – New Year Sale – Bis zu 75% Rabatt

Neues Jahr, neues Glück. Das gilt auch für den richtigen Zeitpunkt bei Schnäppchen zuzuschlagen, die sonst eher selten zu haben sind. Eine Möglichkeit wäre es bei TASCHEN vorbei zu gucken. Das geht glücklicherweise sowohl online, als auch in den Flagshipstores in Berlin (Schlüterstr. 39, 10629 Berlin) und Köln (Neumarkt 3, 50667 Köln). Warum? Weil hier vom 31. Januar bis einschließlich dem 3. Februar (online versetzt: 01.02. bis 04.02.) die Preise purzeln und das nicht zu knapp. Beim sogenannten New Year Sale kann man satte Rabatte von bis zu 75% auf Display-Bücher und Mängelexemplare nutzen und sich den ein oder anderen Band ins Regal stellen, dessen Preis vielleicht vorher die Kaufentscheidung erschwert hat.

Der TASCHEN-Store Berlin.

Dabei sind TASCHEN mit ihrem breiten Angebot sowohl eine treffsichere Anlaufstelle für etwas klamme Fans von Kunst in all ihren Facetten, als auch für wohlbetuchte Sammler, die ihren bestehenden Katalog an Papier-Schätzen veredeln wollen. Dabei soll das Einkaufserlebnis sich für beide Pole nicht nach einem schnöden Besuch im trockenem Fachhandel anfühlen. Sowohl in Berlin als auch Köln wird für ein attraktives Rahmenprogramm gesorgt, welches sich auch ohne prall gefüllte Taschen zu einem Besuch empfiehlt. So darf sich in der Hauptstadt über eine Auswahl leckerer Drinks und spezifisch am Samstag über eine Matcha Bar (hosted by Matchasome) gefreut werden. Am Rhein werden sogar noch größere Geschütze aufgefahren. So gibt es zu ausgewiesenen Zeiten das Kölner Waffelrad, Cocktails von Toddy Tapper und Buschis Spirits, Kaffee von Veedelpastry und gleich drei(!) Sale-Partys! Wer sich das entgehen lässt, verpasst wirklich alles.

Ein Blick in den Kölner Store.

Solltet ihr unsicher sein, was den Inhalt der Bände um Kunst, Architektur, Design, Grafik, Film, Fotografie, Mode, Reise, Popkultur und Erotik anbelangt, könnt ihr euch auf ZOMBIACblog umsehen. Es wurden schon zahlreiche Titel besprochen, von denen garantiert einige nun zu einem erschwinglichen Preis zu bekommen sind.

[Rezension] Marvel Comics Library. Spider-Man. Vol. 2. 1965-1966 (TASCHEN)

Als Comic-Fan und Sammler darf man sich darüber freuen, dass TASCHEN sich mit Spider-Man. Vol. 2. 1965-1966 dazu entschieden hat einen weiteren Band unter dem Banner der Marvel Comics Library zu veröffentlichen. Insbesondere als jemand, der gerne seine Titel im Regal (oder im Fall der XXL-Bände im Schrank) komplementiert, geht einem das Herz auf, wenn man dabei zusehen kann wie sich die Ikonen im Übergrößen-Format nebeneinander aufreihen. Zudem scheint mit Ehrungen wie dem Eisner Award for Best Publication Design ein Ende dieser Reihe nicht absehbar zu sein.

Wie schon beim Erstling bleibt sich der Verlag bei der Konzeption treu. Nach den 21 Heften (inkl. Specials) aus den Jahren 1963 und 1964 kann man sich nun die letzten gemeinsamen Werke zwischen Stan Lee und Steve Ditko während ihrer fünfjährigen Zusammenarbeit zu Gemüte führen, die mit Heft 38 und dem zweiten Annual 1966 ihr Ende fand. In dieser verhältnismäßig kurzen Zeit entstanden Ikonen der Comic-Kunst und des Storytellings im Allgemeinen, die sowohl aktuelle Veröffentlichungen in dem Medium als auch Spielfilme und Videogames so beeinflussen, wie kaum eine Ära des Wandkrabblers danach. Hierzu gehören die ersten Auftritte des Scorpion, Molten Man und des Crime-Masters. Einen ganz besonderen Stellenwert nimmt jedoch die „Master Planner Saga“ ein, die mit drei zusammengehörigen Heften zu den ersten Mehrteilern im Spider-Man-Universum überhaupt gehört. Vor allem Ditkos Artwork und die in dem Kontext legendäre Szene, in der die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft eine gigantische Metall-Konstruktion von seinem eingeklemmten Körper hievt, dient auch Jahrzehnte später als Inspiration für Autoren und Künstler der Branche. Nicht umsonst wird die Handlung von Kritikern immer wieder zur größten Superhelden-Geschichte aller Zeiten erklärt.

Neben den üblichen Auseinandersetzungen mit Bösewichten aus dem inzwischen bekannten Kanon des Titels, ist der zwischenmenschliche Teil derjenige, der Spider-Man aus der Masse an Cape- und Anzugträgern heraushebt. Die Verletzlichkeit eines Teenagers, der langsam in sein eigenes Leben hineinwächst, die Grenze zum Erwachsenenleben überschreitet und dabei den Unwägbarkeiten des Alltags entgegentreten muss, ist die Mischung in der sich viele Leser zur Zeit der Veröffentlichung und auch heute selbst wiederfinden. Diese Dinge nachzuempfinden ist deutlich einfacher, als zum Beispiel der Verlust beider Elternteile in einer Gasse von Gotham City. Daher nimmt die Figur seit dem Jahr 1963 eine Sonderrolle ein. In den letzten Zügen der Zusammenarbeit von Lee und Ditko erkennt man auch, dass ein gigantisches Potential ausgeschöpft wurde. Charaktere wie Gwen Stacy und Harry Osborn sowie Mary Jane Watson geben den Geschichten eine Tiefe, die sich in Fragen der Freundschaft, Liebe und zwischenmenschlichen Zerwürfnissen ergeht. Dabei ist man hier noch nicht einmal beim Status Quo der mit Mary Jane als dauerhafte Partnerin hantiert. In den 60er Jahren ist Batty Brant immer noch die Herzensdame von Peter Parker. Doch wie man es vermutlich erwartet, kann eine Verbindung dieser Art nur dramatisch enden.

Auch auf der rein haptischen und visuellen Ebene weiß dieser Band zu begeistern. Die Proportionen entsprechen den originalen Artboards (das Format in dem Comic-Künstler vor dem digitalen Umschwung arbeiteten) und die Abbildungen sind einzeln abfotografierte Seiten aus der Sammlung von Bob Bretall, seines Zeichens der Besitzer der größten Comicsammlung der Welt. Zwar wurden bestimmte Unvollkommenheiten, die der damaligen Drucktechnik geschuldet sind, korrigiert und mit modernster Retuschetechnik digital überarbeitet, aber näher an das Original (abgesehen von der Größe) wird man als Leser und Sammler nicht kommen. Um dem Ganzen das Sahnehäubchen aufzusetzen, hat TASCHEN für diese Serie ein eigenes Papier entwickeln lassen, welches Haptik und Farbwiedergabe der Originale aus den 60ern täuschend echt simuliert. Mit den zugehörigen Leserbriefen und der Werbung, die den Geschichten vorangeht, ist es wohl DAS Old-School-Leseerlebnis schlechthin, während man eigentlich ein wortwörtlich luxuriöses Buch in seinen Händen hält. Es bleibt dabei aber nicht nur bei der Reproduktion alter Hefte. Abgerundet wird Marvel Comics Library. Spider-Man. Vol. 2. 1965-1966 nämlich von einem amüsanten Essay des britischen TV- und Radiokommentators Jonathan Ross, Originalzeichnungen, Fotos und zeitgenössischen Dokumenten aus Marvels Archiven. Man kann als Fan und Sammler kaum mehr erwarten. Doch selbst an diesem Punkt kann man das Leseerlebnis noch exklusiver gestalten. Wie schon bei den anderen Bänden der Reihe kann man zu der streng limitierten Collector’s Edition von 1.000 Stück greifen.. Beeilt man sich jedoch auch bei der regulären Fassung, darf man sich ebenfalls über eine Nummerierung freuen. Die ersten 5.000 Exemplare gelten nämlich als sogenannte Famous First Editions. Daher heißt es schon wie zuvor: Schlagt zu und ihr werdet es nicht bereuen!

Marvel Comics Library. Spider-Man. Vol. 2. 1965-1966
Verlag: TASCHEN 
Sprache: Englisch
Format: Hardcover, 28 x 39,5 cm, 4,40 kg
Seitenzahl: 626 
Preis: 150 EUR 

Beatriz Milhazes – Signierstunde im TASCHEN-Store Berlin am 14.09.2023

Es ist schon etwas länger her, seit ich eine Künstlerin als Gast eines TASCHEN-Flagshipstores ankündigen durfte. Doch nun ist es endlich soweit und ich freue mich euch mitzuteilen, dass die große brasilianische Künstlerin Beatriz Milhazes an diesem Donnerstag (14. September; Beginn 18 Uhr) ihr Buch im Berliner Store (Schlüterstr. 39, 10629 Berlin) des Verlags signieren wird!

Ein Blick in den Berliner TASCHEN-Store

Beim besagten Band handelt es sich um eine aktualisierte Monografie, die über 300 Abbildungen von Milhazes Kompositionen in einer für TASCHEN typischen Qualität erstrahlen lässt. Für den persönlichen Ton des Bandes sorgt eine enge Zusammenarbeit mit der Künstlerin, die nicht nur in die Auswahl der Bilder involviert, sondern auch für die Gestaltung der Seiten zwischen den Kapiteln verantwortlich war. Zudem enthält das Buch ein Gespräch mit dem Herausgeber Hans Werner Holzwarth, in dem Milhazes ihre Arbeitsweise erläutert und ihre Ideen und kulturellen Hintergründe beleuchtet. Abgerundet wird dieses Gesamtpaket durch eine kunsthistorische Abhandlung von David Ebony, ein poetisches Wörterbuch von Milhazes’ Schlüsselmotiven, zusammengestellt von Adriano Pedrosa, und eine ausführliche, aktualisierte Künstlerbiografie von Luiza Interlenghi.

Fans haben nun, wie eingangs erwähnt, die Möglichkeit sich das Buch in Berlin persönlich signieren zu lassen. Verpasst nicht diese einzigartige Chance und berichtet gerne von vor Ort!

Beatriz Milhazes
Verlag: TASCHEN 
Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Portugiesisch
Format: Hardcover, 25 x 33.4 cm, 3.83 kg
Seitenzahl: 528 
Preis: 80 EUR

TASCHEN – Warehouse Sale mit bis zu 75% Rabatt auf Ansichts- und Mängelexemplare

Das Jahr 2023 hat den Zenit überschritten und der Sommer lädt zur verdienten Entspannung ein. Das bedeutet für viele auch die vermehrte Zuwendung zur Literatur und Kunst, die vielleicht durch Arbeit und private Verpflichtungen zu kurz gekommen ist. Selbstverständlich gibt es für diese Bedürfnisse DEN Verlag, der bis dato noch jeden Geschmack bedienen konnte: TASCHEN. Bei einigen könnten nun im Hinblick auf Finanzen die Alarmglocken schrillen, doch wie schon oft betont, bietet das Unternehmen die komplette Spannbreite von Büchern sowohl für Sparfüchse als auch Privatiers an. Nun ist es erneut soweit und beide Pole können sich etwas annähern, denn der beliebte Warehouse Sale des Verlages steht erneut an!

Der Kölner Flagshipstore.

Dieser findet das nächste Mal schon in wenigen Tagen statt. Sollte man das Glück haben in Berlin (Schlüterstr. 39, 10629 Berlin) oder Köln (Neumarkt 3, 50667 Köln) zu wohnen, kann man sich von Mittwoch, 30. August, bis Samstag, 2. September persönlich in den Flagshipstores auf die Suche nach Schnäppchen von 25 bis 75% Rabatt (auf Ansichts- und Mängelexemplare) machen. Speziell in Köln wird zudem ein kleines Rahmenprogramm geboten. Am Mittwoch gibt es ab 11 Uhr das Kölner Waffelrad, ab 16 Uhr die Pre-Sale Party und Cocktails von Toddy Tapper! Vom Donnerstag bis Samstag dürfen sich Besucher vor Ort zudem ab 11 Uhr über Kaffee von Veedelpastry freuen. Den Abschluss bildet am Samstag ab 16 Uhr die End of Sale-Party (erneut mit Cocktails von Toddy Tapper). Berliner dürfen sich aber ebenfalls über Drinks zu spezifischen Zeiten freuen! Doch auch Leser jenseits von Rheingebiet und Hauptstadt müssen auf nichts verzichten. Von Donnerstag, 31. August, bis Sonntag, 3. September kann nämlich auch auf www.taschen.com zugeschlagen werden!

Ein Blick in den Berliner Store.

Solltet ihr unsicher sein, was den Inhalt der Bände um Kunst, Architektur, Design, Grafik, Film, Fotografie, Mode, Reise, Popkultur und Erotik anbelangt, könnt ihr euch auf ZOMBIACblog umsehen. Es wurden schon zahlreiche Titel besprochen, von denen garantiert einige nun zu einem erschwinglichen Preis zu bekommen sind.

[Rezension] Marvel Comics Library. X-Men. Vol. 1. 1963–1966 (TASCHEN)

Viele Teenager, insbesondere diejenigen, die sich Produkten wie Comics oder Fantasy-Romanen widmen, neigen dazu in fremde Welten abzutauchen, da sie sich als Außenseiter verstehen. In diesem Sinne eine Gruppe an Menschen, die sich von der Mehrheitsgesellschaft missverstanden fühlt und sich daher beweisen muss. Die kreativen Köpfe bei MARVEL, allen voran Stan Lee, haben das schon früh verstanden und versucht ihren Leserinnen und Lesern Vorbilder und Helden an die Hand zu geben, mit denen sie sich identifizieren können. Darunter bis heute legendäre Charaktere wie Spider-Man, die Avengers oder die Fantastic Four. So unterschiedlich wie sie alle anmuten, haben sie doch eine Sache gemeinsam: Mit wenigen Ausnahmen erhielten sie ihre übermenschlichen Kräfte durch Experimente oder Unfälle und damit erst im Laufe ihres Lebens. Dadurch konnten Fans sich zwar dem heimlichen Wunschtraum hingeben eines Tages an ihrer Seite kämpfen zu können (wer weiß, wann man mal einer radioaktiven Spinne begegnet?) aber die einschneidenden Veränderungen in Körper und Geist eines Teenagers konnten nie abgebildet werden.

Genau hier setzte Stan Lee an, als er von MARVEL-Verleger Martin Goodman den Auftrag bekam eine weitere Comic-Reihe zu entwickeln. Aus der Not heraus, dass es sich als schwierig gestaltet einem ganzen Team Ursprungsgeschichten zu verpassen, beschloss er, dass seine neuen Figuren schon mit ihren Fähigkeiten, die sich erst mit dem Einsetzen der Pubertät zeigen, geboren werden sollten und damit als Mutanten galten. Eine bessere Metapher für den Übergang von Kindes- zu Erwachsenenalter hat es in der Comicwelt zuvor noch nicht gegeben. Damit waren die X-Men geboren (Menschen mit „x-tra“ Kräften). Zusätzlich wurde in den hitzigen 60ern sogar eine politische Dimension eingebracht. Eine Gruppe an Menschen, die aufgrund ihrer von Natur aus gegebenen Erscheinung gefürchtet, missverstanden und verfolgt wurde, hat bei nicht wenigen auch Assoziationen mit der Realität ausgelöst (Stichwort „Bürgerrechtsbewegung“). Trotz dieses vielversprechenden Ansatzes konnte die Reihe jedoch nicht an die hohen Auflagen der schon erwähnten Titel anknüpfen und spiegelte damit den „Underdog“-Status der Figuren wieder. Eventuell war die Welt noch nicht bereit für uniform auftretende Teams? Vielleicht galten die dargestellten Kräfte nicht als cool? Man wird es wohl nie erfahren. Trotzdem wurde hier die Basis für etwas gelegt, was sich als eine über Dekaden laufende Erfolgsgeschichte entpuppen sollte. Vor allem ab den 70er Jahren stoßen plötzlich Figuren wie Wolverine oder Storm hinzu, definieren das Bild der X-Men und steigern damit die Popularität, die bis heute anhält.

Doch ohne die Ursprünge, lassen sich spätere Erfolge trotzdem nicht erklären. Genau hier setzen TASCHEN erneut mit ihrer beliebten Marvel Comics Library-Reihe ein und liefern mit X-Men. Vol. 1. 1963–1966 den Lesern endlich ein weiteres Must-Have für Sammler, Comic-Historiker und offene Kunstinteressierte. Man darf sich wie schon bei den drei Vorgänger-Bänden auf die ersten 21 Hefte freuen, die in diesem Fall zwischen 1963 und 1966 veröffentlicht wurden. Erneut in enger Zusammenarbeit mit CGC entstanden, wurden für die XXL-Reproduktionen ausschließlich makellose Originalausgaben herangezogen, Seite für Seite fotografiert und mit moderner Retusche-Technik zum bestmöglichen Produkt verwandelt. Um den Retro-Charme zu steigern, wurde für die Comic-Seiten ein eigens dafür entwickeltes ungestrichenes Papier verwendet, welches die Haptik der Hefte aus den 60er Jahren simulieren soll. Ein wahres Fest für Enthusiasten, die dem Original nahe kommen wollen.

Inhaltlich lernt man die erste Generation an Helden und Schurken kennen, von denen einige uns bis heute erhalten geblieben sind. Cyclops, Beast, Professor Xavier, Magneto, Quicksilver, Scarlet Witch, Juggernaut und viele mehr werden von Stan Lee eingeführt und vom legendären Jack Kirby visuell einzigartig in Szene gesetzt. Den Kern bildet dabei auf lange Sicht die Konfrontation zwischen den X-Men und der Bruderschaft böser Mutanten, die jeweils eine eigene Vorstellung davon haben, wie die Stellung der Mutanten innerhalb der Gesellschaft aussehen soll.

Auch auf der Meta-Ebene tut sich in den den drei präsentierten Jahren einiges. Ab einem bestimmten Zeitpunkt überlassen nämlich Lee und Kirby den Platz zwei weiteren (zukünftigen) Giganten der Comic-Branche. Niemand Geringeres als der Zeichner Werner Roth und Autor Roy Thomas übernahmen den Titel und begannen damit eine langjährige gemeinsame Arbeit, die ihre Karrieren beschleunigen und ihren Status zementieren sollte.

Doch auch heute angefertigte Texte und kontextualisierte Originalzeichnungen, Fotos und Erinnerungsstücke finden Eingang in Marvel Comics Library. X-Men. Vol. 1. 1963–1966. In einem Vorwort nimmt Chris Claremont (16 Jahre lang Autor für X-Men) den Leser an die Hand und übergibt ihn an seinen Kollegen Fabian Nicieza, der in einem ausführlichen Essay die Entwicklung der Reihe über die ersten Jahre ihrer Entstehung nachzeichnet. Dadurch wird das Lesen nicht einfach zu einer simplen „Zeitreise“ für Nostalgiker, sondern ein Ritt durch Popkultur, Geschichte und Politik und damit genau das was erfolgreiche Comics ausmacht. Sie sind Unterhaltung und zeitgleich das Produkt eines Zeitgeistes. Genau dieser Punkt wird durch diese qualitativ in nichts nachstehenden Publikation mehr als deutlich unterstrichen. In diesem Sinne handelt es sich bei dem Band nicht einfach um eine Neuauflage für diejenigen, die eine hübsche Kopie im Schrank stehen haben wollen, sondern um ein Stück Zeitgeschichte, welches das Herz von Fans und alle jenen die es noch werden wollen höher schlagen lässt. All jene, für die Geld zumindest in solchen Fällen eine untergeordnete Rolle spielt, können außerdem zu einer auf 1.000 Stück limitierten Version greifen, die in Kunstleder gebunden und eingefasstem ChromaLuxe-Aluminiumprint im Schuber geliefert wird. Alle anderen können mit etwas Glück auch ein Exemplar der ersten Auflage (Famous First Edition) ergattern. Diese ist nummeriert und macht sich nicht minder hübsch in einer gut sortierten Sammlung.

Marvel Comics Library. X-Men. Vol. 1. 1963–1966
Verlag: TASCHEN
Sprache: Englisch
Format: Hardcover, 28 x 39.5 cm, 4.67 kg
Seitenzahl: 666
Preis: 150 EUR

[Rezension] The Fantastic Worlds of Frank Frazetta (TASCHEN)

Als jemand, der Popkultur in all ihren Facetten und Entwicklungen verfolgt und auch die damit zusammenhängende Historie einbezieht, war ich fast erstaunt zu erfahren, dass es bis dato keine vollumfassende Monografie zu Frank Frazetta gab, die diese Bezeichnung auch verdient. Selbstverständlich wurden Bände über ihn und sein Werk publiziert, ihm ganze Kapitel zu Kunst-Strömungen im 20. Jahrhundert gewidmet, aber eine Rückschau, die der 2010 verstorbenen Legende gerecht wird, gibt es erst seit kurzem bei TASCHEN. Überraschenderweise der selbe Verlag, der schon 1999 ein Buch mit 164 Seiten zu dem Mann herausbrachte, welches aber im direkten Vergleich zum neuesten Titel aus dem Hause, so gut wie verblasst.

Um auch all jene ins Boot zu holen, die mit dem Namen nichts anfangen können, sei gesagt, dass auch sie definitiv Bilder des in Brooklyn geborenen Künstlers kennen. Vor allem die kraftvollen Ölgemälde von Tarzan, Conan, Vampirella und dem legendäreren Death Dealer. Die Interpretation von Conan definiert sogar bis heute den Look & Feel von Filmen, Comics und anderweitigen Formen der Verwertung. Doch auf den 468 Seiten des knapp 5 kg schweren Buchs findet man nicht nur Ikonen, sondern unzählige weitere Arbeiten aus der gesamten Karriere des Amerikaners. Angefangen mit den ersten Gehversuchen im Bereich der grafischen Literatur als Teenager, über Arbeiten für legendäre Publikationen wie EC-Comics bis hin zu legendären Plakat- (z.B. Was gibt’s Neues Pussy?, Der Mann der niemals aufgibt oder From Dusk Till Dawn) und LP-Cover-Motiven (z.B. Molly Hatchet, Wolfmother oder Nazareth) ist die unfassbar lange Karriere von Frank Frazetta in tiefstem Detail illustriert und ausgeleuchtet. Hinzu kommen informative Texte des Experten Dan Nadel und des Künstlers Zak Smith, die vier zunächst chronologisch und später thematisch geordnete Kapitel einleiten. Dementsprechend findet man mit The Fantastic Worlds of Frank Frazetta nicht nur ein visuell opulentes Werk vor, sondern einen Fundus an Informationen, der nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch auch das schwer zusammenzuführende Oeuvre perfekt einzuordnen weiß.

Sollte einem der Zeichner und Maler auch mit diesen Informationen nichts sagen, kann es sein, dass die Rezeption seiner Bilder insbesondere für jüngere Generationen teils schwer zu verdauen ist. Oder wie der Mann es selber formulierte: „Ich bin sehr körperfixiert. In Brooklyn kannte ich Conan, ich kannte Typen, die exakt so drauf waren wie er“. Das heißt im Klartext, dass man hier zunächst einmal auf massive, bedrohliche und Testosteron-gesteuerte Fantasy-Helden trifft, die man heutzutage wohl in ihrem Auftreten als toxisch bezeichnen würde. Auch im Hinblick auf die Darstellung von Frauen wurden hypersexualisierte Körper mit feinen Gesichtszügen, muskulösen Oberschenkeln, gebärfreudigen Hüften, hervortretenden Brüsten und Hintern auf Papier und Leinwand gebracht. Bedenkt man jedoch die Sozialisation und die Zeit in dem Frazetta aufwuchs, relativiert sich die Empörung. Er wurde 1928 als Sohn einer sizilianischen Familie in Brooklyn geboren. Er war Profi-Baseballer in der amerikanischen Liga, Kleinkrimineller und notorischer Verführer mit dem Aussehen eines Filmstars und außergewöhnlichen Begabungen. Seine Umgebung ließ keine andere Sichtweise als „nur der Stärkste überlebt“ zu. Damit einher gingen selbstverständlich Darstellungen von Körpern, die einem geradezu animalischen Idealbild entsprachen. Es sollte jedem ernsthaft an Kunst interessiertem Leser aber fern liegen, aus der Gegenwart heraus Werke der Vergangenheit losgelöst zu kritisieren. Trotzdem soll an dieser Stelle auf die teils delikate Visualisierung von Frank Frazettas Fantasie aufmerksam gemacht werden, die in jeder Hinsicht wegweisend ist, für zeitgenössische Augen aber gewöhnungsbedürftig sein kann.

Alles in allem, handelt es sich bei The Fantastic Worlds of Frank Frazetta (in Zusammenarbeit mit der Frazetta-Familie und den wichtigsten Sammlern erstellt) in meinen Augen um eine Pflichtanschaffung für all jene, die verstehen wollen, wie Popkultur verwoben ist, wie Impulse zur richtigen Zeit am richtigen Ort gesetzt und sich die Reputation von KünstlerInnen in diesem Kontext verändern kann. So hat Frazetta einst billige Pulp-Romane mit Covern bestückt, während 2019 sein Gemälde Egyptian Queen für unfassbare 5,4 Millionen Dollar an den Höchstbietenden einer Auktion in Chicago ging. Dieser Sprung innerhalb von einem halben Jahrhundert sollte schon Grund genug für einen Blick in das Schaffen des Malers sein. Sollte man zeitnah seine Bestellung auf der Website von TASCHEN tätigen, hat man zudem das Glück eines der nummerierten 6.000 Exemplare der sogenannten Famous First Edition sein Eigen nennen zu dürfen.

The Fantastic Worlds of Frank Frazetta
Verlag: TASCHEN 
Sprache: Englisch, Deutsch, Französisch
Herausgeberin: Dian Hanson
Autoren: Dan Nadel, Zak Smith
Format: Hardcover, Leineneinband mit Schutzumschlag, 29 x 39.5 cm, 4.87 kg
Seitenzahl: 468 
Preis: 150 EUR

TASCHEN- Warehouse Sale mit bis zu 75% Rabatt auf Ansichts- und Mängelexemplare

Das Jahr 2023 ist noch jung und die Vorsätze frisch. Für viele gehört zum letzteren die tiefere Auseinandersetzung mit Literatur und Kunst, die vielleicht durch Arbeit und private Verpflichtungen zu kurz gekommen ist. Um sich selbst zu motivieren, endlich etwas zu namhaften Malern, Fotografen oder Comickünstlern zu erfahren, führt meist kein Weg an DEM Verlag für alles Kreative vorbei: TASCHEN. Wie vielen bekannt sein sollte, findet man in diesem Haus alles in der Spannbreite vom kleinen Geldbeutel bis zur handfesten Geldanlage. Insbesondere in die Nähe des letztgenannten Spektrums verschlägt es eher die Minderheit der Kunstbegeisterten in diesem Land. Doch diesem Frust kann in regelmäßigen Abstand Abhilfe geschaffen werden, indem man beim beliebten Warehouse Sale des Verlags zuschlägt.

Berlin

Dieser findet das nächste Mal schon in knapp einer Woche statt. Sollte man das Glück haben in Berlin (Schlüterstr. 39, 10629 Berlin) oder Köln (Neumarkt 3, 50667 Köln) zu wohnen, kann man sich von Mittwoch, 1. Februar, bis Samstag, 4. Februar persönlich in den Flagshipstores auf die Suche nach Schnäppchen von 25 bis 75% Rabatt (auf Ansichts- und Mängelexemplare) machen. Doch auch Leser jenseits von Rheingebiet und Hauptstadt müssen auf nichts verzichten. Von Donnerstag, 2. Februar, bis Sonntag, 5. Februar kann nämlich auch auf www.taschen.com zugeschlagen werden!

Köln

Solltet ihr unsicher sein, was den Inhalt der Bände um Kunst, Architektur, Design, Grafik, Film, Fotografie, Mode, Reise, Popkultur und Erotik anbelangt, könnt ihr euch auf ZOMBIACblog umsehen. Es wurden schon zahlreiche Titel besprochen, von denen garantiert einige nun zu einem erschwinglichen Preis zu bekommen sind.

[Rezension] Marvel Comics Library. Fantastic Four. Vol. 1. 1961-1963 (TASCHEN)

Man kann es sich heutzutage kaum vorstellen, aber Superhelden waren über einen langen Zeitraum alles andere als en vogue. In den Nachkriegsjahren wurden allerhand Genres im Medium Comic bearbeitet – Romanzen, Horror, Krieg…aber unsere allseits beliebten Spandex-Hosen-Träger? In der Versenkung verschwunden oder wie Batman in Pulp-Interpretationen aufgegangen. Man konnte durchaus davon ausgehen, dass Figuren wie Batman und Superman über kurz oder lang zu Randerscheinungen der Jugend- und Popkultur werden würden. Wären da nicht aus heutiger Sicht zwei Männer mit Legendenstatus, die „das Haus der Ideen“ – auch als Marvel Comics bekannt – ab Beginn der 60er Jahre zu der Größe geführt haben, die es heute hat.

In einer Hauruck-Aktion, die das Genre zu neuen Höhenflügen befähigen sollte, schufen niemand Geringeres als Autor Stan Lee und Ausnahmekünstler Jack Kirby ein Team an Superhelden, das den Boden für viele weitere Geschichten, wie z.B. Spider-Man, die Avengers oder die Wiedergeburt von Captain America ebnen sollte. Um diesen Urknall gebührend in Szene zu setzen, hat TASCHEN sich nicht zweimal bitten lassen und mit Fantastic Four. Vol. 1. 1961-1963 einen weiteren Band ihrer beliebten Marvel Comics Library hinzugefügt.

Inhaltlich erwarten den Leser die ersten 20 Hefte um das Team aus Reed Richards / Mr. Fanatastic, Sue Storm / Invisible Girl, Johnny Storm / The Human Torch und Ben Grimm / The Thing, die bei einem Raketen-Einsatz im Weltraum von kosmischen Strahlen getroffen werden und dadurch zu ihren Superkräften und zwangsweise Alter Egos kommen. Das besondere an Konstellation und Erzählweise sind die emotional komplexen Charakterisierungen, die so gar nichts mit stupiden Hau-Drauf-Helden, samt schwarz/weiß-Denke zutun haben. Hier fühlt sich niemand zum Halbgott berufen, sondern zweifelt im Fall der Fälle, ob die übermenschlichen Eigenschaften eher Fluch oder Segen sind. Auch der übliche Ausgangsort der Geschichten ist nicht in einer fremden Welt, sondern mitten in New York City zu finden. Die Stadt die niemals schläft und wohl eine Art Brutstätte für „außergewöhnliche“ Mitmenschen darstellt.

Um die Hefte in ihrem ursprünglichen Glanz erstrahlen zu lassen, kam es erneut zu einer engen Zusammenarbeit mit Marvel und der Certified Guaranty Company (CGC). Das zweite Unternehmen kennen die Sammler unter euch. Für die Unwissenden: CGC bewertet den Zustand (unter anderem) von Comic-Heften und versiegelt diese in Plastik-Hüllen, um den zugeschriebenen Wert beizubehalten. So werden auch die für Millionenbeträge gehandelten Erstauftritte von den Aushängeschildern der großen Verlage unter den Hammer gebracht. Dementsprechend besteht hier ein Zugang zu den am besten erhaltenen Druckexemplaren weltweit. Diese wurden geöffnet und für den höchstmöglichen, authentischen Lesegenuss für die TASCHEN-Ausgabe aufbereitet. Und nicht nur das: Auch Werbeanzeigen, Leserbriefe, Front- und Backcover im Hochglanzformat treten durch ihre Übergröße ins Scheinwerferlicht, während die Storys im Offsetdruck auch haptisch eine Zeitreise ermöglichen.

Neben den Comics selbst, gibt es erneut ein vorangestelltes Essay und einleitende Worte von Hochkarätern. Ersteres durfte der bekannte Marvel-Autor Mark Waid beisteuern, während der ehemaligen NASA-Astronaut Mike Massimino den Leser beim ersten Aufschlagen des Buches an die Hand nimmt. Hinzu gesellen sich auf insgesamt 700 Seiten Originalgrafiken, Fotografien und andere Raritäten.

Wie schon bei den beiden Vorgängerbänden, ist die Anschaffung für Fans mit kunsthistorischem Interesse ein Muss. Ob sich ein Lesegenuss für Neueinsteiger einstellt, sei jedoch dahingestellt. Wie bei anderen Produkten dieser Art, die vor über 60 Jahren veröffentlicht wurden, ist der Erzähl- und Zeichenstil in seiner Qualität zwar unverkennbar, aber für zeitgenössische Comic-Leser potentiell gewöhnungsbedürftig. Es hat sich allein schon in den letzten 20 Jahren so viel auf diesem Feld getan, dass auch Veröffentlichungen aus den 90ern altbacken wirken können. Daher sei Fantastic Four. Vol. 1. 1961-1963 in erster Linie Enthusiasten, kunsthistorisch Interessierten und Sammlern ans Herz gelegt. Zählt man sich zu mindestens einer der Gruppen, gehört dieser Band zwangsweise in das eigene Regal, welches definitiv um zukünftige Veröffentlichungen im Rahmen der Marvel Library erweitert gehört.

Marvel Comics Library. Fantastic Four. Vol. 1. 1961-1963
Verlag: TASCHEN 
Sprache: Englisch
Autoren: Mark Waid, Mike Massimino, Stan Lee
Künstler: Jack Kirby
Format: Hardcover, 28 x 39,5 cm, 4,77 kg
Seitenzahl: 700 
Preis: 150 EUR

[Rezension] Marvel Comics Library. Avengers. Vol. 1. 1963-1965 (TASCHEN)

Jeder Marvel-Fan weiß um die Ursprünge des „zweiten Frühlings“ des Verlags, der mit den Fantastic Four im Jahr 1961 begann und in den Folgejahren mit weiteren Ikonen wie Spider-Man, Ant-Man, Doctor Strange oder Iron Man weiter aufblühte. Zwar waren einige Serien, wie es damals nicht unüblich war, ein Flop, aber das hinderte Künstler und Autoren nicht mit pfiffigen Ideen auch ehemalige Rohrkrepierer in ein neues Rampenlicht zu rücken. Erstaunlicherweise gehörten dazu auch Titel wie der Hulk. Mit diesem Portfolio an fantastischen, schrägen, mutierten aber übergreifend mutigen Helden konnte man nun ab einem bestimmten Punkt so hantieren, dass Leser zwangsläufig auf Charaktere stießen, die sie noch nicht kannten. Stichwort: Gastauftritte. Mal wollte Spidey den Fantastic Four beitreten, mal wurden ehemals befreundete Cape- und Spandex-Träger zu Feinden usw. Doch Stan Lee sah in diesem Gewimmel an übernatürlichen Persönlichkeiten ein größeres Potential, welches es zu entfalten galt.

Deswegen setzte er sich mit dem legendären Zeichner Jack Kirby zusammen und versammelte mit ihm  Iron Man, Ant-Man, The Wasp, Thor und Hulk, um die Avengers zu gründen. Ein Zusammenschluss aus Superhelden, die weniger familiäre als „berufliche“ und moralische Bande miteinander teilten. Zwar gab es hier und da Querelen, Aus- und Einstiege sowie Seitenwechsel aber zusammen schafften sie es immer wieder die größten Superschurken des Universums in die Flucht zu schlagen. Der größte Coup war jedoch einem Charakter neues Leben einzuhauchen, der Jahre zuvor in der Versenkung verschwunden war: Captain America wurde samt einer Erklärung für seine jahrzehntelange Abwesenheit erneut eingeführt und wurde zum Teil der Avengers. Ein Umstand, der bis heute mit Unterbrechungen und Alternativ-Versionen aufgebrochen, aber im Kern Bestand hat.

Genau diese Momente kann man nun dank TASCHEN so authentisch und umfangreich erleben wie nie zuvor, da der Verlag nach Marvel Comics Library. Spider-Man. Vol. 1. 1962-1964 den zweiten Band ihrer brandneuen Marvel Comics Library-Reihe herausgebracht hat: Avengers. Vol. 1. 1963–1965. Wie schon beim Erstling, wurden auch hier die ersten 20 Ausgaben im XXL-Format nachgedruckt. Hierbei wurden in Zusammenarbeit mit Marvel und der Certified Guaranty Company ausschließlich die makellosesten Hefte herangezogen, die der Markt hergibt. Garniert mit modernster Retusche-Technik wird den Lesern schlussendlich eine Qualität präsentiert, die ihresgleichen sucht. Eine visuell bessere, aber zeitgleich authentischere Fassung der ersten Avengers-Hefte gibt es de facto nicht. Um das „reale“ Gefühl aus den 60ern noch greifbarer zu machen, wurde zusätzlich auch die Auswahl des Papiers beachtet. So erstrahlen Cover auf Hochglanzpapier, während einem originalgetreue Rasterpunkte von einem mattem Offsetpapier entgegen springen. Außerdem wurde darauf geachtet, dass auch Leserbriefe und Werbeanzeigen vollständig abgebildet sind, um wirklich jedem Aspekt der Orignal-Vorlage gerecht zu werden.

Auf den 630 Seiten kommt man zudem nicht nur in den Genuss der angesprochenen Geschichten, sondern wird auch mit einem Vorwort von Kevin Feige, seines Zeichens Präsident der Marvel Studios, bedacht. Historisch eingehegt wird der Inhalt darüber hinaus von Autor und Eisner-Award-Gewinner Kurt Busick. Selbstverständlich wird diese kleine Zeitreise mit Originalzeichnen, seltenen Fotos und Dokumenten bebildert.

Wenn es um den Spaß am Lesen der ersten 20 Hefte geht, so muss man sich vor Augen halten, was man hier in den Händen hält. In erster Linie handelt es sich um popkulturell und kunsthistorisch relevante Reproduktionen von Geschichten, die die Basis für eines der erfolgreichsten Franchises aller Zeiten gelegt haben. Sowohl im Kontext der gleichnamigen Filme, als auch im Hinblick auf die weitere Verwertung der Helden dieses Titels. Wenn es um das ausschließliche Storytelling geht, wird der Spaß durch die Lesegewohnheiten eines jeden Käufers bestimmt. Konsumiert man primär Werke der letzten 20 Jahre, wird einem Vieles zwangsläufig altbacken und steif vorkommen, was aber nicht dazu führen muss, dass man keine Lust hat die Abenteuer der Avengers zu verfolgen, um die vielen ersten Auftritte und Konfrontationen für sich selbst erleben zu dürfen. Dies sei vorausgeschickt, da mich Leser nach der letzten Review des Spider-Man Bandes explizit nach diesem Thema gefragt haben.

Hat sich diese Frage jedoch geklärt, spricht nichts gegen eine Anschaffung von Marvel Comics Library. Avengers. Vol. 1. 1963–1965. Es ist nämlich nicht nur ein Sammlerstück für Fans der Charaktere, sondern für jeden Comic-Interessenten und Popkultur-Geek, der die Ursprünge heutiger Auswüchse persönlich ergründen möchte. Sollte man es sogar noch etwas exklusiver mögen, ist ab Ende Juli eine exklusive „Collector’s Edition“ verfügbar, die zwar mit 500€ zu Buche schlägt, aber eine edle Kunstlederbindung, einen eingefasstem ChromaLuxe-Aluminiumprint und einen wunderschönen Schuber bietet. Wer außerdem nie genug vom Marvel-Universum haben kann, der darf sich jetzt schon auf weitere angekündigte Bände aus der Marvel Library freuen: die Fantastic Four und Captain America stehen schon in ihren Startlöchern bereit!

Marvel Comics Library. Avengers. Vol. 1. 1963–1965
Verlag: TASCHEN 
Sprache: Englisch
Autoren: Kurt Busiek, Kevin Feige
Format: Hardcover, 28 x 39,5 cm, 4,44 kg
Seitenzahl: 630 
Preis: 150 EUR

TASCHEN-Sale mit bis zu 75% Rabatt auf Ansichts- und Mängelexemplare

Hat man vor knapp einem Jahr noch zweimal überlegt sich in einen Laden zu begeben, um neben dringlichen Einkäufen auch etwas für die Seele (namentlich Bücher) zu besorgen, stellt sich die Frage für viele von uns nicht mehr. Covid ist zu unserem täglichen Begleiter geworden, mit dem ein individueller Umgang praktiziert wird. Ob mit oder ohne Maske: In beiden Fällen geht auch diesmal kein Weg am legendären TASCHEN-Sale vorbei.

In diesem Zusammenhang kann man sich erneut in die Welt der Kunst in all ihren Facetten fallen lassen und auch mit einem weniger tiefen Geldbeutel bei Titeln zuschlagen, die für die ein oder andere Person üblicherweise etwas über dem möglichen Budget liegen.

Blick in den Berliner Flagshipstore von TASCHEN

TASCHEN bietet von Mittwoch dem 21. bis einschließlich Samstag dem 25. Juni einen Sale mit vielen Preisnachlässen von bis zu 75% auf Ansichts- und Mängelexemplare an. Aufgepasst: Online startet und endet der Sale jeweils einen Tag später. Im Klartext heißt es, dass ihr von Donnerstag dem 22. Juni bis Sonntag den 26. Juni auf www.taschen.com zu vergünstigten Preisen shoppen könnt. In jedem Fall bleibt thematisch kein Wunsch unerfüllt: Kunst, Architektur, Design, Grafik, Film, Fotografie, Mode, Reise, Popkultur und Sex – allesamt Felder, die abgedeckt und nun erneut erschwinglich sind. Viele der Titel habe ich schon auf ZOMBIACblog besprochen. Gebt einfach den Verlagsnamen in die Suchleiste ein und macht euch selbst ein Bild von der gigantischen Auswahl.

Innenansicht des Kölner Flagshipstores

Neben der Website haben sich auch die Adressen der Flagshipstores nicht geändert: In den TASCHEN-Stores in Berlin (Schlüterstr. 39, 10629 Berlin) und Köln (Neumarkt 3, 50667 Köln) könnt ihr euch durch die gigantische Auswahl des Verlags wühlen.